Der Nachwuchs kommt: Feuerwehren von Enger und Spenge halten ihre Personalstärke
nw 14.11.2006
Enger. Die Hydraulikschere beißt knackend in die Karosserie. Holm für Holm trennt sie das Dach des nun bald endgültig schrottreifen Kleinwagens vom Rest der Karosserie. Das technische Gerät liegt am Samstag in immer wieder anderen Händen frischgebackener Feuerwehrmänner- und einer -frau aus Enger und Spenge.
Auf dem Gelände des Engeraner Bauhofes demonstrieren sie den beiden Stadtbrandinspektoren Norbert Ewering und Heinz-Jürgen Tomann und der Gruppe ihrer Ausbilder, dass sie mittlerweile beherrschen, was diese ihnen in den zurückliegenden Wochen so alles gezeigt haben. Seit über 20 Jahren organisieren die Feuerwehren von Enger und Spenge gemeinsame Lehrgänge für die Ausbildung neuer Einsatzkräfte. "Durch die damit größere Gesamtzahl an Teilnehmern können wir etwa alle zwei Jahre einen solchen Lehrgang anbieten", erklärt Bernd Kröger, Löschzugführer in Lenzinghausen.
Für einige der 20 Teilnehmer der Feuerwehrgrundausbildung ist diese Qualifizierung der Wechsel von der Jugendfeuerwehr in die aktive Gruppe der Erwachsenen, andere Erwachsene wollen sich jetzt bei der Feuerwehr ehrenamtlich engagieren.
Über 120 Lehrstunden inklusive 32 Stunden Erste-Hilfe standen über acht Wochen auf dem Stundenplan. In Theorie und Praxis lernte die neue Generation das Basis-Wissen der Feuerwehrleute von der Technischen Hilfe, Höhensicherung und Baukunde bis hin zur Sensibilisierung für mögliche Gefahren an Einsatzstellen und allen notwendigen Kenntnissen über gefährliche Stoffe und Güter. Als erfahrene Führungskräfte der beiden Feuerwehren unterstützen Patrick Kulemann, Sebastian Ringels, Arndt Höpker, Rainer Baumeier und Hans Vahrson ihre neuen Kameraden.
Mit den neu ausgebildeten Männern und Frauen wächst die Stärke der Feuerwehren in Enger und Spenge auf insgesamt 300 Einsatzkräfte. " Dass wir diesen Nachwuchs haben, hilft uns sehr, weil wir zahlenmäßig nicht schrumpfen. Andererseits bräuchten wir eigentlich noch mehr Leute, weil tagsüber immer weniger von ihnen ausrücken können", erläutert Kröger.
Zur Gruppe der neuen Einsatzkräfte gehören Michael Niederbiermann und Volker Benetze (Löschzug Lenzinghausen), Maik Deppe, Nils Ebmeyer und Dominik Greulich (Löschzug Spenge), Uwe Kluck (Löschgruppe Wallenbrück), Jan Wannowius (Löschzug Dreyen), Janne Brokop, Phillip Kleineberg, Oliver Zacharias, Lars Bäunker, Hendrik Bäunker, Joachim Franke (Löschzug Enger) Phillip Köster (Löschgruppe Westerenger), Alexander Petrovic, Florian Lorenz, Olaf Lorenz und André Schmitz (Löschgruppe Enger-Nord), Stefanie Janßen und Oliver Böttcher (Löschgruppe Pödinghausen).
Neue Einsatzkräfte wie Jan Wannowius (vorne links) aus Dreyen und Michael Niederbiermann (vorne rechts) aus Lenzinghausen bewiesen am Samstag, dass sie mit dem Hydraulik-Spreitzer aus einem Kleinwagen ein Cabrio machen können.